Podenco Ibicenzo

Herkunft

Der bekannteste unter den mediterranen Windhunden ist der Podenco Ibicenco der Balearen und Pityusen.

Diese Inselgruppen haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Man nimmt an, dass die ersten Siedler Phönizier gewesen sind. Ihnen folgten die Karthager, die zuerst Ibiza besetzten und dann von hier aus die nördlichen Inseln eroberten.

Nach dem Fall von Karthago (146 v.Ch.) kolonisierten die Römer unter Cäcilius Metellus die Insel Mallorca. Im Jahre 426 n.Ch. wurden sie hier von den Vandalen vertrieben, später kamen die Araber und blieben hier die Herren, bis die Inseln im Jahr 1230 von Don Jaime I. erobert und dem Königreich Aragonien einverleibt wurden.


Jedes Volk brachte seine Haustiere mit, die in Resten bis in die Neuzeit hinein überlebt haben. Eine erste detaillierte Beschreibung der Tierwelt der Balearen stammt von Erzherzog Ludwig Salvatore ("Die Balearen", Band I und Band II, 1897).

Im Jahre 1906 bereiste der Schweizer Zoologe und Prof. an der ETH Zürich, Dr. C. Keller, die Balearen: er hat die Eindrücke dieser Reise in seinen "Studien über die Haustiere der Mittel-Meer-Inseln" 1911 niedergelegt. Dr. C. Keller schrieb: Der Reichtum an Individuen wie an Rassen ist bemerkenswert. In den Städten, besonders in Palma, trifft man reinrassige, wirklich edle Tiere an, daneben natürlich auch eine Menge von Kreuzungen und rassenlose Geschöpfe.

Der Interessanteste Windhund aber tritt uns in dem sogenannten Ibizahund, dem Perro Ibicenco entgegen. Das auffallendste Kennzeichen dieser Hunde besteht in den grossen, löffelförmigen Stehohren......

Hat der Hund Furcht, so werden die grossen Stehohren an den Hals angedrückt und etwas gefaltet, aber niemals umgeklappt.

Die Färbung ist sehr veräderlich, selten schwarz, in der Regel hellbraun und weiss gefleckt, auch fast ganz weiss mir braunen Ohrspitzen oder hellfuchsrot. Die Beschreibung könnte direkt dem heutigen Standard des Podenco Ibicenco entnommen sein und zeigt, wie wenig sich die Rasse in den letzten achzig Jahren verändert hat.

Von den Balearen sind die Ibizahunde nach Teneriffa gekommen, so Prof. Rickli, er gab damals eine Fotografie an Keller, eines solchen Hundes aus Orotava, den er dort lebend beobachtet hatte. Über die mutmassliche Herkunft der Balearenhunde sagt Keller: dass die Karthager den Hund aus Nordafrika hergebracht hätte. Er hat sich dann in der Abgeschlossenheit der Inseln in seiner ursprünglichen Form erhalten, während er in Nordafrika zum Sloughi umgezüchtet wurde.

Als Jagdhunde sind sie ausserordentlich brauchbar, für die Jagd auf Hasen und Wildkaninchen, die mallorquinischen Jäger ziehen mit grosser Meute ohne Schusswaffe aus, die Hunde apportieren das Wild lebend.

Der Name Ibicenco heisst der Hund, weil er von der Insel Ibiza auf die Balearen gekommen ist. Er heisst denn auch in Mallorca "Cà Eivissenc", was "Hund von Ibiza" bedeutet. Andere gänige Namen sind Mallorca Podenco, Xarnelo, Podenco mallorquin, Conejero mallorquin, Mallorqui, Levrel de Mallorqua, auch El Cunnilér (der Kaninchenjäger). X. Prezdzieki leitet den Namen Podenco vom griechischen "Podikes" ab, Podenco würden also soviel wie "Läufer" bedeuten. Diese Ableitung setzt freilich voraus, dass der Hund von Kreta her auf die Balearen und Pityusen gebracht worden ist, was zumindest in Frage gestellt werden muss.

Standard

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